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Außer Gefecht gesetzt:

Wie ein Staat das Alltagsleben auf das Mindeste beschränkt

Noch vor einer Woche war alles anders. Als ich klein war, hörte ich manchmal davon, dass Schulen schließen mussten aus verschiedenen Gründen z. B. Schnee oder Hitze. Damals dachte ich mir immer, wie schön es doch wäre, wenn sowas bei uns auch passieren würde. Keine Schule mehr, Ferien und Freizeit. Welcher Schüler sagt da denn bitte schon nein? 
Am 4 März 2020 war es dann aber soweit. Unser Ministerpräsident hat am Nachmittag ein Dekret verabschiedet, welche die Schulen für eine Woche schließen sollen. Grund: nein keine Hitze und auch kein Schnee. Diesmal ist es das Covid-19 Virus. Ein Virus, welches von China aus seit Anfang Dezember wütet. Italien ist leider das Land, welches am meisten Infizierte hat, nach dem Auslöserland China. Als wir die Nachricht erhielten, dass mal eine Woche keine Schule ist, haben wir uns sehr gefreut. Im ersten Moment. Dann aber fiel uns allen ein, dass wir eine Abschlussklasse sind und eigentlich im Juni unsere Abschlussarbeit schreiben müssten. 
Tja nachdem nun alle Schulen, Kindergärten usw. geschlossen worden sind, dauerte es nicht lange und bald wurde diese Frist um 3 Wochen verlängert. Ja ihr habt richtig gehört. Insgesamt einen Monat keine Schule mehr. In der Abschlussklasse nicht so witzig.
Bald darauf folgte die Schließung aller Clubs, Bars, Restaurants, Gyms usw. Alle Veranstaltungen wurden abgesagt, Kinos geschlossen und die Menschen mussten einen Meter Abstand halten. 
Es wurden immer mehr Infizierte in ganz Italien. Ganz Italien wurde auf einmal zur roten Zone. So etwas habe ich  noch nie miterlebt. Alle Geschäfte wurden geschlossen außer Supermärkte oder Drogerien.  Das Alltagsleben wurde auf das Mindeste hinunter geschraubt. Und all dies innerhalb 3-4 Tagen. Seit ein paar Tagen soll die Menschen nicht mehr das Haus verlassen. Die Situation wird immer ernster.
Jetzt ist rund eine Woche rum, seitdem ich nicht mehr in der Schule war. Es fühlt sich irgendwie komisch an, Zuhause die Hausaufgaben zu machen. Die Lehrer geben mir den Eindruck, dass sie auch nicht wissen, was zu tun ist. Irgendwie aber auch verständlich. Niemand hat sowas zuvor miterlebt. 
Das ganze Leben eines Staates wurde innerhalb weniger Tage außer Gefecht setzt. 
Die Menschen sollten nicht mehr aus dem Haus gehen. #ichbleibezuhause #iorestoacasa lautet das Motto nun seit einigen Tagen. 
Ob sich das Leben in zwei/drei Wochen wieder normalisiert? Wir alle können nur hoffen.


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